Latein

Von besonderer Bedeutung ist auch die lateinische Übersetzung, für die eine griechische Textfassung als Vorlage diente, die der längeren Version Gr 2 nahe stand. Sie wurde wohl im 2./3. Jahrhundert n. Chr. in Nordafrika angefertigt, und schon Cyprian von Karthago († 258) kannte diese Übersetzung. In einer leicht überarbeiteten Form hat Hieronymus sie später in die Vulgata aufgenommen. Da ihm der hebräische Text nicht vorlag, hat er das Buch nicht selbst neu übersetzt, sondern er hat eine vorliegende Übersetzung verwendet. Daneben waren weitere Textfassungen gebräuchlich, in denen die ursprüngliche Übersetzung der Septuaginta (Gr 1) angeglichen wurde. Es sind also zwei große Texttraditionen mit mehreren Untergruppen überliefert. In der Beuroner Vetus-Latina-Ausgabe sind bisher die ersten 28 Kapitel kritisch ediert. Für die verbleibenden Kapitel wird die große Vulgata-Edition aus der Abtei San Girolamo in Rom mit ihrem umfangreichen Variantenapparat als Textgrundlage verwendet, daneben auch die Stuttgarter Handausgabe. Obwohl die Synopse keine kritische Edition ersetzt, werden die Zitate der Kirchenväter berücksichtigt.