Hebräisch

Der hebräische Text des Sirach-Buches ging zwar vollständig verloren, geriet jedoch nie ganz in Vergessenheit, schon deshalb nicht, weil der "Enkel" des Verfassers den Text ins Griechische übersetzt hat und dabei in seinem Prolog zu dem Buch ausdrücklich auf die hebräische Grundlage hinwies.
Ende des 19. Jahrhunderts entdeckte man in Kairo eine sogenannte Geniza, einen Aufbewahrungsort für jüdische Schriften, die aus verschiedenen Gründen nicht mehr benutzt werden konnten, aber aus Pietät nicht vernichtet wurden. Dort wurden 300000 Handschriften aus dem 9. bis zum 19. Jahrhundert aufbewahrt. In dieser Sammlung fanden sich auch Manuskripte, deren Text man als die hebräische Fassung des Buches Jesus Sirach identifizieren konnte. Die Textgrundlage wurde seit 1947 durch die Funde in Qumran und dann ab 1964 durch Funde in Massada vermehrt. Heute sind etwa 68% des ursprünglichen Textbestandes durch Handschriften bekannt, und es ist nicht ausgeschlossen, dass weitere Fragmente bekannt werden. Innerhalb der hebräischen Tradition lassen sich unterschiedliche Textformen nachweisen. Ein großer Teil der Handschriften wurde in jüngerer Vergangenheit in wissenschaftlichen Editionen herausgegeben, die jedoch ergänzungsbedürftig sind.